Dokumentationen sind unbeliebt. Letztendlich verstaubt das Bautagebuch dann doch. Wozu also das Ganze? Sicherlich untermauern sie die Qualität und verbessern den Zahlungseingang. Allerdings ist das nur bei „Problemkunden“ so und das ist ja (zum Glück) nicht jeder. Wer aber weiß das vorher? Vielleicht genügt auch ein neuer Blickwinkel. Lesen Sie, wie am Praxisbeispiel eine digitale Bau-Doku doch Spaß macht und wie Meister Lampe einmal mehr damit den Tag rettet.
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Einer ist zum Schluss immer der Esel – iner muss die Schuld haben. Natürlich liefern Sie Qualität nach allen Regeln der Handwerkskunst. Sollte der Kunde diese jedoch unerwarteter Weise nicht wertschätzen, wird es schnell kompliziert. Unterstützt von diversen Regelungen in VOB und BGB gelingt es Ihrem Auftraggeber schnell, den Frieden zu stören.
Eine digitale Dokumentation ist mehr als „Mängelabwehr“
Die Liste der Friedensstörer ist lang. Sicherlich können Sie sich mit einem guten Bautagebuch auch gegen zweifelhafte Mängelanzeigen durchsetzen. Damit haben Sie allerdings nur einen Teil der Möglichkeiten für sich entdeckt. Was ist zum Beispiel mit der Baubehinderung? Der Bundesgerichtshof urteilte 1999, dass in einer Behinderungsanzeige eine klare Benennung der Behinderung nötig ist (BGH vom 21.10.1999, VII ZR 185/98). Weiterhin muss sie die Art und den Umfang enthalten. Auch liegt eine Bauzeitenverzögerung erst dann vor, wenn der Handwerker die Behinderung umfassend darlegt und beweist (BGH vom 24.05.2005, VII ZR 141/03). Somit sichern Sie auch die Arbeitszeit Ihrer Leute und wahren den finanziellen Erfolg des Projektes. Eine digitale Baudokumentation ist aber auch eine Informationsquelle:
- Welche Lampen sind da noch?
- Wo verläuft die Wasserleitung?
- Die Versicherung möchte nun doch sehen, wie es „vorher“ ausgesehen hat?
- Wer hat das damals angeschlossen?
- Die Türen sind eben doch schon eingebaut!
- Doch! Wir waren 8 Stunden da, so wie Sie es mit Ihrer Unterschrift bestätigt haben
Nun stellen Sie sich vor, Sie überreichen dem Bauherren nach der Abnahme ein Bautagebuch, in der er alle technischen Begebenheiten, Fotos, Baufortschritt, Typenschilder, Passwörter, IP-Adressen, usw. findet. Das macht was her!!!! Auch Sie sparen zukünftig weitere Anfahrten, wenn es nach Jahren um eine Reparatur geht. Sie schauen einfach in die digitale Baudokumentation. Ein echter Wettbewerbsvorteil!
Auch unser Meister Lampe entdeckt wieder einmal, wieso er die digitale Bau-Doku gern hat. Sehen Sie, wie spielend er aus einer Meckerei einen kleinen Auftrag macht:
Mit freundlicher Unterstützung von musicfox.com. DANKE!
Kosten & Nutzen einer Baudokumentation
Es bleibt nur noch eine Konsequenz: Jeder Ihrer Mitabeiter wird mit Kamera und Papier ausgestattet! Sicherlich eine utopoische Forderung, oder nicht? Jeder Mitarbeiter hat bereits ein Smartphone in der Tasche. Beste Voraussetzungen, denn mit unserer Baudoku-App geht es auch ganz ohne Papier. Auf der Baustelle wird dann ganz einfach ein Foto geschossen und ein Text diktiert. Heraus kommt eine vollständige digitale Baudokumentation.
Das größere Übel beim heutigen Doku-Wahn ist, dass Sie damit Zeit verbrauchen, die leider eher als „Gemeinkosten“ anzusehen ist. Dies und die Tatsache, dass die vielen Bautagebücher letztlich doch eher vorbeugend erstellt werden, brachte die Kosten-Nutzen Waage schon arg in Schlieflage. Mit dem Modul Baudokumentation für TopKontor Handwerk und der baudoku – App ist der Aufwand beinahe nicht mehr vorhanden. Erkennen Sie dann noch einen „erweiterten Nutzen“, so spricht doch einiges für eine digitale Dokumentation aller Baustellen.